6 Fragen an…Katja Ruhnke, Business Angel mit klarer Vision

Investitionen mit positiven Effekt auf die Welt

„… in Behörden wird nie "out of the box“ gedacht. Deswegen ist die Digitalisierung auch ein so wichtiger Schritt…“

Katja Ruhnke arbeitete 10 Jahre lang auf und hinter der Bühne und gründete ihre eigene Theaterproduktionsfirma, bevor sie zurück ins Familienunternehmen kehrte und ihre Leidenschaft für Start-up-Finanzierung entdeckte. Als Business Angel investiert sie nun in innovative Start-ups, um ihre Visionen und Ideen voranzutreiben und die Gründerszene zu fördern.

Wie sie den Status quo in der Baubranche empfindet und welche Lösungen sie sich wünscht, verrät sie uns im Interview.

Katja Ruhnke CK Ventures Business Angel bei RoofUz im Interview

1. Liebe Katja, danke für Deine Zeit! Stell Dich doch bitte kurz vor:

Mein Name ist Katja Ruhnke und ich bin Co- Founderin und CEO der CK Venture Capital GmbH. Über dieses Beteiligungsvehikel investiere ich zusammen mit meiner Schwester Conny Hörl als Business Angel in Startups mit dem Fokus auf Impact Investments.

2. Euer Motto bei CK Ventures ist: Wir investieren, um die Welt ein Stück besser zu machen. Was wollt ihr auf der Welt verbessern?

Umwelt, Bildung, Chancengleichheit, Armut … es gibt aktuell unglaublich viele Baustellen. Ich glaube fest daran, dass es der Menschheit gelingt, mit technischen Innovationen und der richtigen Haltung die großen Probleme, die wir in den letzten Jahrzehnten verursacht haben, in den Griff zu bekommen. Wir sehen jeden Tag tolle junge Unternehmen, die sich genau diesen Lösungen verschrieben haben. Aber dafür braucht es Kapital und Know-how, damit diese Unternehmen überhaupt eine Chance haben, einen echten Impact zu entwickeln. Deswegen sehen wir es als unsere Pflicht an, hier als Investoren tätig zu werden. Wir orientieren uns bei unseren Entscheidungen stets an den SDGs und möchten unseren Beitrag leisten, um diese Ziele zu erreichen.

3. Du hast selbst Erfahrungen mit Dachaufstockungen bei eurem CK Workplace gesammelt. RoofUz will das Bauen digitalisieren und den Prozess durch serielle Dachaufstockungen vereinfachen. Was muss Deiner Meinung nach dringend getan werden, damit Bauen in Zukunft einfacher wird?

Bürokratieabbau und Verschlankung der Vorschriften. Ganz ehrlich, wenn ich alleine 10 Prozent des Budgets für Gutachten ausgeben muss, läuft einfach etwas falsch. Bauen insbesondere in Holz ist damit unbezahlbar, die Brandschutzvorschriften zum Beispiel nehmen meiner Ansicht nach teils absurde Züge an, ich spreche aktuell mit vielen Bauträgern die in Holz oder in Holz- Hybrid gebaut haben und alle berichten dasselbe. Deutschland liebt Gründlichkeit, aber meines Erachtens schießen wir dabei aktuell total übers Ziel hinaus. Dadurch ist Bauen viel zu teur geworden. Zudem dauern die Verfahren alle zu lange und nie wird in den Behörden "out of the box“ gedacht. Deswegen ist die Digitalisierung auch ein so wichtiger Schritt.

4. Was wird sich Deiner Meinung nach ändern, wenn es in Zukunft mehr Investorinnen gibt?

Kapital ist Macht und gestaltet die Zukunft, deswegen brauchen wir Investorinnen, denn Frauen, das zeigen Studien ganz klar, wollen mit ihren Investments überwiegend einen positiven Effekt auf die Welt haben. Mit mehr weiblichen Kapital wird die Wende zu mehr Nachhaltigkeit auch gelingen.

5. Was findest Du an RoofUz besonders spannend oder was erwartest Du von uns?

Die Wohnungsnot ist zum Beispiel in München eklatant. Ich finde, RoofUz kann hier einen wertvollen Beitrag leisten, um zusätzlichen Wohnraum zu generieren. Durch den digital-systemischen Ansatz können die Baukosten gesenkt werden und somit auch für mehr Eigentümer zu echten Option werden. Ich würde mir wünschen, dass ihr auch dazu beitragen könnt, Vorschriften zu vereinfachen, weil ihr als klare Vorlage für Prozesse und Notwendigkeiten dienen könnt. Aktuell wird versucht, jeden erdenklichen Fall abzubilden, auch wenn er auf das Objekt gar nicht zu trifft. Ich hoffe, dass mit Ansätzen wie euren durch Transparenz und Standardisierung eine spürbare Verbesserung eintritt.

6. Wenn Du einen Wunsch an die Baubranche hättest, welcher wäre das?

Mehr Offenheit für neue Technologien und die Zusammenarbeit mit Startups, da ist die Baubrache meines Erachtens nach noch viel zu träge und ruht sich auf den vergangenen goldenen Jahren aus.

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Nachhaltiges Wohnen und Sanieren mit Holzbau: Diskussion im Reichstag

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Das Lexikon der Dachaufstockung: B wie Bauwende